Das America First Committee (AFC) war die größte isolationistische Organisation in den Vereinigten Staaten, die gegen eine Beteiligung der USA am Zweiten Weltkrieg agitierte. Die AFC wurde am 4. September 1940 von R. Douglas Stuart Jr. (Yale University) und anderen Studenten gegründet, darunter der spätere Präsident Gerald Ford und der spätere Richter am Obersten Gerichtshof der USA, Potter Stewart.
Während des Zweiten Weltkrieges versuchte die AFC, die Umsetzung des Neutralitätsgesetzes von 1939 zu erzwingen und Franklin D. Roosevelt an sein Versprechen zu erinnern, Amerika aus dem Krieg herauszuhalten. Denn trotz des Kriegsbeginns in Europa wollte eine überwältigende Mehrheit der Amerikaner nach Möglichkeit nicht in den Krieg hineingezogen werden. Das AFC war in den 15 Monaten seines Bestehens Ausdruck dieser weit verbreiteten Antikriegsstimmung. Es löste sich drei Tage nach dem Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 auf.
Die „America First“-Bewegung steht heute für die politische Ausrichtung der Politik der Vereinigten Staaten von Amerika unter Präsident Donald Trump. Die USA änderten ihre politische und handelspolitische Ausrichtung weg von einer globalen Verantwortung. Die „America First“-Bewegung strebt eine Politik an, die nur den nationalen Interessen dient und immer die USA in den Mittelpunkt stellt.
Die Auswirkungen waren unter Präsident Donald Trump bereits dramatisch: Handelskriege mit China und der Europäischen Union (EU) wurden angezettelt. Viele Forderungen der USA wurden medienwirksam und populistisch über die sozialen Medien (Twitter-Politik) vorgetragen. Die USA stellten sich bewusst gegen Globalisierung und Multilateralismus.
Amerika hat sich und der Weltgemeinschaft mit seiner Abschottungspolitik (Autarkie) nachhaltig geschadet. Über die Mechanismen der Welthandelsorganisation (WTO) wurden Zölle, Schutzzölle und Strafzölle eingeführt. Schließlich verließen die USA immer mehr internationale Konventionen – u.a. sogar die UNESCO – und negierten Zahlungsverpflichtungen. Die Vereinten Nationen (UN) wurden als nutzlose Institution verspottet und die WTO wurde im Herbst 2019 durch die Nichtbesetzung des wichtigen Streitschlichtungsgremiums blockiert.
Die „America First“-Politik ist mit der Wahlniederlage von Donald Trump und der Amtsübergabe an US-Präsident Joe Biden vorerst beendet.
Zur englischen Übersetzung des Artikels: The America First movement