Donald John Trump – die Person hinter der Marke

von | 30 Jan 2024

Donald Trump gilt als einer der umstrittensten Politiker der US-Geschichte und ist der erste Präsident, gegen den zwei Amtsenthebungsverfahren eingeleitet wurden. Im Anschluss an seine Präsidentschaft musste er sich mehreren Strafprozessen stellen, unter anderem wegen Verschwörung gegen die USA.

Donald John Trump wurde am 14. Juni 1946 als viertes von fünf Kindern im New Yorker Stadtteil Queens geboren. Sein Vater, Fred C. Trump, war Immobilienunternehmer und baute Wohnhäuser in den New Yorker Stadtteilen Brooklyn und Queens. Seine Mutter war die Tochter eines schottischen Fischers und stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Seine Großeltern väterlicherseits waren aus Kallstadt in der Pfalz nach Amerika eingewandert.

Als Kind wurde Donald Trump in der presbyterianischen Kirche konfirmiert. Im Oktober 2020 erklärte er jedoch, dass er sich fortan als nicht konfessionell gebundener Christ verstehe.

Donald Trumps Weg

In der Familie Trump herrschten starre Regeln und strenge Disziplin. Fred Trump verlangte von seinen Kindern Gehorsam und Loyalität und vermittelte ihnen ein Gefühl der Überlegenheit. Als Donald Trump 13 Jahre alt war, schickten ihn seine Eltern auf die New York Military Academy. Trotz der militärisch strukturierten Schulausbildung weigerte sich Donald Trump aus gesundheitlichen Gründen, in den Vietnamkrieg zu ziehen. Als Grund wurden schmerzhafte Fersensporne angegeben.

1964 begann Donald Trump an der Fordham University in New York Wirtschaftswissenschaften zu studieren. Anschließend spezialisierte er sich auf Immobilienökonomie an der Wharton School in Philadelphia.

1971 übernahm er die Leitung des Familienunternehmens „Elizabeth Trump & Son“, das von seiner Großmutter gegründet und von seinem Vater weitergeführt wurde.

1983 errichtete er den Trump Tower, einen 58-stöckigen und 202 Meter hohen Wolkenkratzer mitten in New York.

Das Vermögen von Donald Trump wird auf über drei Milliarden US-Dollar geschätzt. Dennoch halten sich Gerüchte über mögliche Pleiten und dubiose Geschäfte. Laut New York Times belegen Steuerunterlagen, dass Donald Trump zwischen 1985 und 1994 rund 1,17 Milliarden Dollar verlor.

Donald Trump – der Entertainer

Donald Trump bewies Talent als Entertainer und Showmaster und sorgte für hohe Einschaltquoten. Im Jahr 2004 war Donald Trump zum ersten Mal in der Fernsehserie The Apprentice zu sehen. Das Konzept der Show bestand darin, dass 16 Kandidaten um einen Einjahresvertrag als Mitarbeiter der Trump Organization kämpften. Donald Trump sollte nur zu Beginn jeder Folge die zu lösende Aufgabe erklären und am Ende verkünden, welcher Kandidat aus dem Rennen ausgeschieden war.

Doch er bewies ein erstaunliches Talent als Showmaster und die 20 Millionen Zuschauer waren von seinem Auftritt begeistert. Donald Trump hielt sich nicht, wie sonst bei solchen Shows üblich, an die detaillierten Vorgaben, sondern improvisierte von Anfang an. Sein Satz „You’re fired.“ war nicht geplant, sondern kam spontan.

Die Popularität von The Apprentice machte ihn bald zu einem gefragten Gast in Talkshows, wo er sich auch zu politischen Themen äußerte. Rückblickend gilt der Erfolg seiner Show, deren Star er bis 2015 blieb, als Voraussetzung für seine Chance auf das Präsidentenamt.

Donald Trumps politische Karriere

1987 trat Donald Trump den Republikanern bei und begann damit seine politische Karriere. 1999 wechselte er zur Independence Party, 2001 zu den Demokraten. 2009 kehrte er zu den Republikanern zurück.

Donald Trump tauchte erstmals 2011 in der internationalen Politik auf, als er mit dem Gedanken spielte, für die Republikaner als Präsidentschaftskandidat anzutreten. Im Juni 2015 kündigte er schließlich seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im November 2016 an. Er war damit der erste Kandidat einer großen amerikanischen Partei, der zuvor kein politisches Amt innehatte. Sein Wahlkampf stand unter dem Motto „Make America great again“. Schwerpunkte waren die Stärkung von Wirtschaft und Mittelstand sowie die Sicherheit der USA.

45. US-Präsident

Bei der Stimmenauszählung lag die Demokratin Hillary Clinton zunächst mit 48,8 Prozent vor Donald Trump, der nur 46,9 Prozent erhielt. Das US-Wahlsystem sieht vor, dass ein Electoral College, ein Gremium von Wahlleuten, entsprechend der abgegebenen Stimmen den*die nächste*n Präsidenten*in wählt. Hier stimmten jedoch nur 232 Wahlleute für Hillary Clinton, während Donald Trump 306 Stimmen erhielt. Am Ende siegte Donald Trump knapp und wurde zum 45. US-Präsidenten.

Entscheidend für die Wahl war, dass es Donald Trump trotz seines zur Schau gestellten Reichtums, trotz zahlreicher Sexismus-Vorwürfe und trotz offensichtlicher Lügen gelungen ist, sich als Anwalt der weißen Unterschicht und der evangelikalen Christen zu stilisieren.

Der Wahlerfolg von Donald Trump wurde bereits kurz nach den Präsidentschaftswahlen in Frage gestellt. Man vermutete, der neue Präsident habe sich mit dem russischen Geheimdienst eingelassen, um seiner Konkurrentin Clinton zu schaden. Die Russland-Affäre ist bis heute nicht aufgeklärt.

Donald Trumps Präsidentschaft

Donald Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, dass sich die USA aus der Transpazifischen Partnerschaft zurückziehen und aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen wollen.

Innenpolitisch hat er eine Steuerreform durchgesetzt, die amerikanische Unternehmen entlastet.

Darüber hinaus plante Donald Trump den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko, um die illegale Einwanderung zu stoppen. Er sagte, Mexikaner brächten Drogen, Kriminalität und Vergewaltiger ins Land.

Donald Trump kündigte auch an, die Gesundheitsreform Obamacare abzuschaffen. Obamacare sollte eine erschwingliche Gesundheitsversorgung für alle US-Bürgerinnen und -Bürger ermöglichen. Dazu reichte er eine Klage gegen die Gesundheitsreform ein, die jedoch abgewiesen wurde.

Die Präsidentschaft von Donald Trump hat die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft und die Gegensätze zwischen den Republikanern und den Demokraten noch weiter vertieft. Auch deshalb wird er von Historikern als einer der schlechtesten Präsidenten der USA bezeichnet: In der Umfrage der Präsidentenhistoriker von C-SPAN belegte er den 41. Platz von 44 untersuchten Präsidenten.

Donald Trumps politische Krise

Die größte politische Krise von Donald Trump begann im Herbst 2018 mit der Kandidatur Joe Bidens für die Präsidentschaft 2020.

Es folgten Vorwürfe, Donald Trump habe den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat dazu gedrängt, ihm Vorteile bei den Präsidentschaftswahlen zu verschaffen. Im Kern soll Donald Trump Wolodymyr Selenskyj gebeten haben, Korruptionsvorwürfe gegen seinen Konkurrenten Joe Biden und dessen Sohn zu prüfen. Im September 2019 wurde ein offizielles Amtsenthebungsverfahren gegen den derzeitigen US-Präsidenten eingeleitet, das im Januar 2020 mit einem Freispruch endete.

Im Jahr 2019 boomte die Wirtschaft in den USA und Donald Trump erhielt gute Umfrageergebnisse. Mit Beginn der Corona-Pandemie brach nicht nur das Wirtschaftswachstum, sondern auch seine Wählerzahl ein. Die Corona-Pandemie hat Donald Trumps Chancen auf eine Wiederwahl zum US-Präsidenten entscheidend beeinflusst.

Am 3. November 2020 stellte sich Präsident Donald Trump zur Wiederwahl. Sein Gegenkandidat war der Demokrat Joe Biden. Schon während des Wahlkampfes kündigte Donald Trump an, eine mögliche Niederlage nicht akzeptieren zu wollen. Er beschuldigte unter anderem den US Postal Service der Manipulation bei der Organisation der Briefwahl und der Fälschung von Wahlergebnissen. Doch trotz polarisierender Reden, Anschuldigungen und Übertreibungen ging die US-Wahl 2020 mit deutlicher Mehrheit an den Demokraten Joe Biden.

Donald Trump hat Einspruch gegen das Ergebnis der Wahl eingelegt. Dies wurde jedoch als rechtlich bedeutungslos angesehen.

Am 6. Januar 2021, dreizehn Tage vor der Amtseinführung des neuen Präsidenten, rief Donald Trump zu einem Protestmarsch vor das Weiße Haus auf. Zehntausende kamen zum „Save America March“.

An diesem Tag sollte der Kongress den Wahlsieg von Joe Biden offiziell bestätigen. Stattdessen stürmten zahlreiche Menschen gewaltsam das Kapitol in Washington D.C. Es gab zahlreiche Verletzte, darunter 140 Polizisten. Das FBI stufte den Angriff als einen Akt des Inlandsterrorismus ein, während von politischer Seite von einem Putschversuch gesprochen wurde. (Sturm auf das Kapitol)

Donald Trump wird angeklagt

Gegen den Ex-Präsidenten wurden bislang über 90 Anklagen erhoben. Er präsentiert sich jedoch stets als Justizopfer, was bei seinen Anhängern gut ankommt.

Eines der wichtigsten Verfahren wird die Klärung der Frage sein, ob er für sein Verhalten rund um die Erstürmung des Kapitols zur Verantwortung gezogen werden kann oder ob er Immunität genießt.

Es ist davon auszugehen, dass der Fall aufgrund seiner weitreichenden Bedeutung letztlich vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten landen wird. Es wäre das erste Mal, dass sich der Oberste Gerichtshof mit der Frage befasst, ob Ex-Präsidenten Immunität vor bundesstaatlicher Strafverfolgung genießen. Vieles hängt von dieser Entscheidung ab. So hängt von ihr ab, ob Donald Trump des versuchten Wahlbetrugs angeklagt wird. Der Ausgang des Verfahrens wird auch für den Wahlkampf entscheidend sein.

Schließlich hat die Entscheidung über den Strafverfolgungsschutz weitreichende Bedeutung für künftige Präsidenten. Würden diese tatsächlich Immunität genießen, könnten sie im Amt Straftaten begehen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.

Zur englischen Übersetzung des Artikels: Donald John Trump – the person behind the brand

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